Im Mittelpunkt des Höhendorfes Kalteneber steht die katholische Kirche Sankt Nikolaus. Die Kirche, wie wir sie heute sehen, wurde in den Jahren 1866 – 1868 errichtet. Es gab an gleicher Stelle eine Vorgängerkirche, die am 10. Nov. 1863 wegen Einsturzgefahr baupolizeilich geschlossen wurde. Der Kirchenneubau begann im März 1866, wobei der Turm der alten Kirche erhalten blieb. Zu Weihnachten konnte die Christmette in der überdachten, rohbaufertigen Kirche gefeiert werden. Am 4. Juni 1868 weihte Bischof Dr. Konrad Martin die neue Kirche ein, erst im Jahr 1883 komplettierten ein neuer Altar und vier Figuren den Innenausbau.
Aus dem Bestand der alten Kirche stammen der ca. 400 Jahre alte Taufstein und der Beichtstuhl von einem unbekannten Meister, um 1800 entstanden. In den letzten 100 Jahren wurden mehrere Renovierungen durchgeführt, u.a. 1955 bei dem der Aufbau des Marienaltares abgetragen und neue Kirchenbänke angeschafft wurden.
1968 wurden in Umsetzung der Beschlüsse des II. Vatikanischen Konzils der Hochaltar und die Kommunionbank entfernt und der Altarraum vollkommen neu gestaltet. Zur 100-Jahrfeier der Kirche St. Nikolaus konsekrierte Weihbischof Hugo Aufderbeck am 9. Juni 1968 den neuen Altar.
Eine grundhafte Sanierung der Kirche erfolgte 2005. Die im Jahr 1955 angebrachte Verkleidung wurde entfernt und die Zwischendecke abgenommen, die Eingangstür am Turm von der Westseite auf die Südseite verlegt, der Altarraum völlig neu gestaltet, die Fensternischen in der Apsis freigelegt und neue Fenster eingebaut. Die Gestaltung der Fenster und des gesamten Kirchenraumes oblag der Künstlerin Evelyn Körber. Die Fenster im Kirchenschiff wurden durch Stiftungsgelder von Gemeindemitgliedern finanziert.
Gerhard Conrads, Kunsthändler aus Aachen, schenkte der Gemeinde einen barocken Altaraufsatz um 1650, rheinisch. Ursprünglich stand dieses Retabel in einer Klosterkirche in Kornelimünster. Am 3. Adventssonntag 2005 konsekrierte Bischof Dr. Joachim Wanke den neuen Zelebrationsaltar.
2018 wurde das 150-jährige Kirchweih-Jubiläum mit Altbischof Joachim Wanke feierlich begangen.
Seit 2008 war die Pfarrei St. Nikolaus Filialgemeinde der Pfarrei St. Aegidien Heiligenstadt, seit 2017 ist sie ebenfalls wie St. Aegidien ein Kirchort der Kath. Kirchengemeinde St. Marien Heiligenstadt.
Die Klus zu Kalteneber liegt an der Landesstraße Heiligenstadt – Bernterode und am geologisch höchsten Punkt der Strecke mit ca. 500 m NN. Von der Klus aus bietet sich bei gutem Wetter ein herrlicher Blick in vier Bundesländer.
Vor Jahrhunderten führte eine alte Handelsstraße hier entlang. Am Standort der Kapelle wurde Rast eingelegt, weil zur Überwindung der Höhe Vorspanndienste notwendig waren. Wallfahrer verweilten und konnten das erste Mal das Ziel ihrer Pilgerreise, den Hülfensberg, sehen.
Der Legende nach wurde hier ein blinder Bauer aus dem Duderstädter Raum von seiner Blindheit geheilt. Aus Dankbarkeit, dass er wieder sehen konnte, ließ er eine Kapelle erbauen. Nach dem Heimatforscher Duval und nach der Entstehungslegende der Klus hat auf dieser Höhe zuerst ein Kreuz gestanden. Die Kapelle, wie wir sie heute vorfinden, wurde 1768 erbaut; es gab aber schon eine Vorgängerkapelle.
Vom Ort Kalteneber führt ein Stationsweg mit dreizehn Kreuzwegstationen zur Klus. Die vierzehnte und letzte Station ist in der Klus.
Im Jahre 2018 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Der Innenraum wurde durch die Künstlerin Marie-Luise Dähne aus Berlin neu gestaltet, Schäden am Mauerwerk behoben und die Eingangstür erneuert. Dank der Unterstützung des Bischöflichen Ordinariates Erfurt, der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer, der Förderung im Rahmen des Leaderprogramms, der Spendenfreudigkeit der Gemeindemitglieder und vieler ehrenamtlicher Helfer des Kirchortes Kalteneber konnte das Vorhaben verwirklicht werden.
Das 250-jährige Jubiläum wurde am 23.09.2018 mit einer Hl. Messe an der Klus und anschließendem Gemeindefest auf dem Pfarrhof gefeiert.